In der Hauptstadt Mogadischu haben Unbekannte den Vizedirektor einer Partnerorganisation
der Diakonie Katastrophenhilfe ermordet. Wie die evangelische Hilfsorganisation mitteilte,
wurde der 60-jährige Mann am 11. Juli erschossen. Er wirkte seit zwölf Jahren in der
Hilfe für Bürgerkriegsopfer und bemühte sich um Versöhnung, teilte das Hilfswerk in
Stuttgart mit. In Mogadischu hatten sich nach Bekanntwerden des Mordes Tausende Menschen
auf der Straße eingefunden, um ihre Trauer und Wut über den Tod des Helfers auszudrücken.
„Wir sind empört und betroffen über das sinnlose Verbrechen an einem Menschen, der
sich mit aller Kraft für die notleidenden Menschen in seinem Heimatland eingesetzt
hat“, sagte die Direktorin von Diakonie Katastrophenhilfe und „Brot für die Welt“,
Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel. Mohamoud Mohamed Kheire von der Organisation
Daryeel Bulsho Guud („Hilfe für alle“) ist der dritte führende Mitarbeiter einer Hilfsorganisation,
der innerhalb weniger Wochen in Somalia ermordet wurde. Das Land am Horn von Afrika
hat seit dem Sturz von Machthaber Mohamed Siad Barre 1991 keine funktionierende Regierung
mehr. 2006 ist ein kriegerischer Konflikt ausgebrochen, in den sich auch die Nachbarländer
Äthiopien und Eritrea eingeschaltet haben. Von den 8,2 Millionen Einwohnern sind fast
alle Muslime. Der Anteil der Christen wird auf 0,2 Prozent geschätzt. (idea 14.07.2008
gs)