Israel/Jordanien: Auferstehung doch keine Interpretation?
Eine vom Toten Meer stammende Steintafel mit einem messianischen Text ist zum Thema
einer Debatte im Bereich der Bibelwissenschaft geworden. Der Text eines Autors, der
zwei Generationen vor Jesus von Nazareth gelebt hat, besagt, dass der Messias drei
Tage nach seinem Tod auferweckt wird. Der Text wird als das fehlende Glied zwischen
Judentum und Christentum interpretiert, weil es den Glauben an die Auferstehung des
Messias in jüdischer Tradition verwurzelt. Außerdem gilt er als Hinweis auf die Authentizität
des Auferstehungszeugnisses der Evangelien – im Gegensatz zu jenen Theologen, die
den Auferstehungsglauben nur als Interpretation der frühen Kirche erklären. Die
Tafel vom Toten Meer war vor zehn Jahren vom israelischen Sammler David Jeselsohn
in Jordanien erworben worden. Jeselsohn und die Forscherin Ada Yardeni fertigten ein
Transkript und eine Interpretation der 87-zeiligen hebräischen Inschrift an, die sie
in der Fachzeitschrift „Cathedra“ publizierten. (kap 13.07.2008 mc)