Die franko-kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt hat am Samstag im südfranzösischen
Marienwallfahrtsort Lourdes für ihre Befreiung aus den Händen der kolumbianischen
FARC-Rebellen gedankt. Der Bischof von Tarbes und Lourdes, Jacques Perrier, betete
mit der Familie an der Grotte von Massabielle das Angelusgebet. „Danke Maria!
Danke für meine Freiheit, danke für das Leben“, sagte Betancourt laut den Berichten
vor mehreren tausend Pilgern. Mit einem Rosenkranz in den Händen fügte sie hinzu:
„Ich flehe dich an, meine liebe Maria (...), beschütze diejenigen, die zurückbleiben
mussten. Sie brauchen dich, deine Kraft, deine Hoffnung und dein Licht.“ Die Pilger
applaudierten anschließend der 46-jährigen Politikerin, die von einem hohen Aufgebot
an Sicherheitskräften begleitet wurden. Am Vormittag hatte sich die gläubige Katholikin
allein zu einem Gebet in eine Kapelle zurückgezogen. Nach Angaben der Wallfahrtsstätte
hatte Betancourts Mutter während der Geiselhaft den Wunsch geäußert, sich mit ihrer
Tochter nach Lourdes zu begeben. Sobald sie frei sei, werde die erste Reise der beiden
nach Lourdes führen. Das habe sie der Jungfrau versprochen, wurde Betancourts Mutter
zitiert. Betancourt selbst hatte nach ihrer Freilassung mehrfach erklärt, während
ihrer sechs Jahre dauernden Geiselhaft habe sie das Gebet sehr verändert. Sie habe
zudem Beistand in Jesus und Maria erfahren. Vatikansprecher Federico Lombardi
bestätigte auf dem Flug nach Sydney gegenüber Journalisten, dass der Papst Betancourt
im Herbst in Audienz empfangen wolle. Ein genaues Datum stehe aber noch nicht fest.
Am 6. Februar war die Mutter Betancourts im Anschluss an die Generalaudienz bei Benedikt
XVI.