Auch in Australien
will sich Papst Benedikt XVI. für Verfehlungen sexueller Art durch Priester entschuldigen.
Das kündigte das Kirchenoberhaupt in einem Gespräch mit Journalisten im Flugzeug nach
Sydney an. „Es ist entscheidend für die Kirche, zu versöhnen, vorzubeugen, zu helfen
und die Schuld bei diesem Problem zu sehen“, sagte Benedikt. Priesteramt und Sexual-Missbrauch
seien nicht miteinander vereinbar. Er wolle in Australien daher ähnliche Worte finden
wie während seines Besuchs in den USA im April. Damals hatte sich der Papst offiziell
für sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch katholische Würdenträger
entschuldigt. „Es muss klar sein, dass das Priesteramt mit so etwas nicht in Einklang
zu bringen ist“, sagte das Kirchenoberhaupt weiter. Außerdem kündigte Benedikt
in der Pressekonferenz über den Wolken an, vor den Jugendlichen über das Thema Umwelt
sprechen zu wollen. Es sei zwar nicht seine Aufgabe, ins Detail zu gehen und Position
zu umwelttechnischen Fachfragen zu beziehen; dies komme Wissenschaftlern und Politikern
zu. Allerdings habe Umweltschutz als Schöpfungsverantwortung auch eine moralische
Dimension, über die er sehr wohl sprechen werde, so Benedikt. Die Kirche müsse die
Verantwortlichen wie auch die Forschung dazu drängen, die ökologischen Herausforderungen
ernsthaft und effizient anzugehen. Dazu gehöre auch die Suche nach einem „ethisch
angemessenen Lebensstil“, sagte der Papst. Eine der Journalistenfragen an den Papst
betraf auch die Lambeth-Konferenz der Anglikanischen Weltgemeinschaft, die am kommenden
Mittwoch in Canterbury beginnt. Benedikt sagte, er werde für die Teilnehmer beten,
damit sie das große Thema der Treue zum Evangelium in der Welt von heute auf bestmögliche
Weise angehen können. (rv 12.07.2008 gs)