Mit einem deutlichen Aufruf zum Dialog an die FARC-Guerilla hat sich der neue Vorsitzende
der Kolumbianischen Bischofskonferenz erstmals nach seiner Wahl öffentlich geäußert.
Die linksgerichteten Rebellen müssten erkennen, „dass nun der Zeitpunkt gekommen ist,
alle Geiseln freizulassen und an den Verhandlungstisch zu kommen", sagte Erzbischof
Ruben Salazar dem Nachrichtenmagazin „Cambio“. Die Welt habe sich verändert, während
die FARC weiter in der Vergangenheit lebe. Sie habe keinen Kontakt mehr zur Realität.
Gewalt könne in keinem Fall eine Gesellschaft tiefgreifend verändern, so Salazar.
Der Episkopatsvorsitzende lobte den Vermittlungsversuch der Kirche zwischen Staatspräsident
Alvaro Uribe und dem Obersten Richter Francisco Ricaurte. Dies sei „ein wunderbares
Beispiel dafür, dass die Kirche Licht und Salz sein kann“. Zu Wochenbeginn hatte Kardinal
Pedro Rubiano Saenz die beiden Seiten zu einem Meinungsaustausch in den Bischofspalast
von Bogota eingeladen, um in der aktuellen Verfassungskrise zu vermitteln. (kna
12.08.2008 gs)