Afghanistan: Rotes Kreuz in Sorge wegen Zivilisten
Die Gewalt in Afghanistan
hält an. Beim folgenschwersten Selbstmordanschlag in Kabul seit dem Sturz der Taliban
2001 waren zu Wochenbeginn mindestens 41 Menschen getötet worden. Die meisten Opfer
vor der indischen Botschaft seien Zivilisten gewesen, die ein Visum abholen wollten,
sagte ein Sprecher des afghanischen Innenministeriums.
Das Internationale Komitee
des Roten Kreuzes ist besorgt über die Lage in Afghanistan. Sprecherin Carla Haddad
gegenüber Radio Vatikan: „Wir beklagen die große Zahl ziviler Opfer, die in
den jüngsten Attacken getroffen wurden. Seit dem 4. Juli wurden mindestens 250 Zivilisten
getötet oder verletzt. Das ist ein Konflikt zwischen der Regierung, internationalen
Truppen und der bewaffneten Opposition auf der anderen Seite. Das Rote Kreuz steht
mit allen Parteiungen in Kontakt und erinnert sie an ihre Verpflichtung, internationales
humanitäres Recht zu respektieren und Zivilisten in diesem Konflikt außen vor zu lassen.“
UNO-Generalsekretär
Ban Ki Moon verurteilte den jüngsten Selbstmordanschlag „auf das Schärfste“. Kein
„politisches Ziel oder Missstand“ könne „solche verwerflichen Mittel rechtfertigen“,
betonte seine Sprecherin. Die indische Regierung erklärte: „Derartige Terrorakte werden
uns nicht davon abhalten, die Regierung und das Volk in Afghanistan zu unterstützen.“
Neu Delhi hat Afghanistan seit dem Sturz der Taliban durch einen US-geführten Einmarsch
Ende 2001 massiv beim Wiederaufbau geholfen.