2008-07-09 17:55:15

Vatikan: Positiver Haushalt


RealAudioMP3 Der Vatikan hat 2007 einen Haushaltsüberschuss erzielt - allerdings nur dank Spenden. An diesem Mittwoch legten der Heilige Stuhl und der Vatikanstaat ihre Bilanzen vor, die auch die Abrechnung über den so genannten Peterspfennig enthält. Unter anderem geht daraus hervor, dass die Zahl der Papst-Angestellten erheblich gestiegen ist.

Der Bilanz zufolge rutschte der Heilige Stuhl – grob gesagt also das Zentrum der Verwaltung der Weltkirche – nach drei positiven Jahren in ein Minus von rund 9 Millionen Euro. Haupteinnahmequellen waren wie in jedem Jahr die Beiträge der nationalen Bischofskonferenzen, Diözesen, Ordensgemeinschaften und anderer Organismen, die rund 86 Millionen Euro beisteuerten. Daneben erzielte der Heilige Stuhl Einnahmen aus Finanzaktivitäten – ein relativ bescheidenes Plus von 1,4 Millionen Euro – sowie aus Immobilienbesitz mit einem Plus von 36 Millionen Euro. Die Kurie selbst erwirtschaftet naturgemäß keine Gewinne, sondern kostet. Dasselbe gilt für die Vatikanzeitung „L’Osservatore Romano“ und für das werbefreie Radio Vatikan. Der gesamte Sektor der päpstlichen Medien schlug 2007 mit einem Minus von 14,6 Millionen Euro zu Buche.

Anders die Lage im Vatikanstaat. Dieser erzielte im vergangenen Jahr einen Überschuss von 6,7 Millionen Euro – und damit empfindlich weniger als 2006, wo das Plus bei knapp 22 Millionen Euro gelegen hatte. Laut Bilanz ist dieser Rückgang bei den Einnahmen der negativen Entwicklung im Finanzsektor geschuldet. Außerdem investierte der Vatikan 2007 in die Restaurierung der Cappella Paolina und – im Vorfeld des Paulusjahres – in die Basilika Sankt Paul vor den Mauern. Auch die Ausgaben „für die Sicherheit im Inneren der Vatikanstadt“ sind den Angaben zufolge gestiegen. Im Gegenzug entwickelte sich der Besucherzustrom in den Vatikanischen Museen positiv: 4,3 Millionen Besucher wurden 2007 gezählt. Wie viele Einnahmen sie dem Papststaat bescherten, blieb allerdings offen.
Der Peterspfennig – im wesentlichen Spenden von Gläubigen rund um den Erdball - brachte dem Vatikan rund 50 Millionen Euro, die zu gut einem Viertel aus den USA stammen. Zusätzlich weist die Haushaltsbilanz von 2007 rund 19 Millionen Euro Spenden der einzelnen Diözesen aus, wobei sich die deutschen Bistümer als die spendabelsten der Welt erwiesen: Von ihnen stammen fast ein Drittel dieser Einnahmen nach dem Kanon 1271 des Kirchenrechts.
Aus der Bilanz geht auch hervor, dass die Zahl der Angestellten sowohl beim Heiligen Stuhl als auch beim Vatikanstaat gestiegen ist. An der Kurie arbeiten nach den aktuellen Zahlen 2.748 Personen, das sind 44 mehr als im Jahr davor. Der Vatikanstaat hat 1.795 Angestellte und damit 102 mehr als zuletzt.
(rv 09.07.2008 gs)








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