Interesse an Religiosität wächst, Praxis schwindet. So lässt sich die neue österreichische
Jugendwertestudie zusammenfassen. Unter den Jugendlichen steigt demnach die Aufmerksamkeit
für Religion deutlich an, als gelebte Praxis im Alltag spielt Religiosität dagegen
eine immer geringere Rolle für junge Menschen. Das zeigen die Ergebnisse der dritten
Jugendwertestudie, die am Dienstag in Wien präsentiert wurde. Die Befragungen für
die Jugendwertestudie wurden im Sommer 2006 durchgeführt. Für 11 Prozent der österreichischen
Jugendlichen zwischen 14 und 24 Jahren ist der Lebensbereich „Religion“ sehr wichtig.
Verglichen mit der zweiten Wertestudie im Jahr 2000 bedeutet das einen Anstieg um
50 Prozent. Der Lebensraum „Religion“ hat damit „Politik“ in der Rangordnung von Lebensräumen
überholt, die für Jugendliche "sehr wichtig" sind. Insgesamt befinden sich Religion
und Politik aber am Ende der Skala. Am wichtigsten sind für Jugendliche jene Bereiche,
in denen sich ihr konkretes Leben abspielt, also Familie, Beziehungen, Schule und
Arbeit.