Um Abtreibungen zu vermeiden, gilt es nicht zu richten und zu urteilen, sondern „klug
und praktisch zu helfen“. Daran erinnerte Kardinal Christoph Schönborn bei der großen
Marienwallfahrt nach Levoca in der Ostslowakei. Es sei leicht, „gegen die Abtreibung"
zu sein, betonte der Wiener Erzbischof; und es sei auch richtig, „gegen die Abtreibung"
zu sein. Aber es genüge nicht. Kardinal Schönborn zitierte die selige Mutter Teresa
von Kalkutta, die immer gesagt habe: „Tötet die Kinder nicht, gebt sie mir.“ Mutter
Teresa habe nicht verurteilt, sondern geholfen. Viele tausende Kinder seien auf diese
Weise gerettet worden. Zugleich lud der Wiener Erzbischof die rund 500.000 Pilger
in Levoca ein, für jene Frauen zu beten, die zu ihrem Kind nicht „ja“ gesagt haben.
Christus verurteile keine Frau, die diese Sünde begangen hat. Er helfe jeder, die
Sünde zu bereuen und seine Barmherzigkeit und seine Vergebung zu erfahren. Kardinal
Schönborn erinnerte an das Leid, die seelischen Qualen, die Selbstvorwürfe wegen der
Sünde der Abtreibung: „Immer ist es eine tiefe Wunde, wenn eine Mutter ihr eigenes
Kind nicht annehmen kann. Immer aber ist Jesus bereit, ihr zu verzeihen, wenn sie
es bereut und um Verzeihung bittet.“ (kap 07.07.2008 gs)