Auch wenn es zu Neuwahlen kommt, sollten Österreichs Regierungsparteien zumindest
beim Pflegegeld „nicht auf die Menschen vergessen“. Die ins Auge gefassten Verbesserungen
sollten noch vor der Neuwahl in die Wege geleitet werden. Diesen Appell richtete der
Wiener Caritasdirektor Michael Landau am Montagnachmittag an die Repräsentanten der
beiden Regierungsparteien. In Österreich ist an diesem Montag die Große Koalition
zerbrochen. Nach einem Streit über die Europapolitik sah die ÖVP keine Zukunft mehr
für ein Bündnis mit der SPÖ. Die Neuwahl ist für Herbst geplant. Noch davor sollen
die Regierungsparteien nun nach dem Willen der größten Wohlfahrtseinrichtung des Landes,
der Caritas, die Regelungen beim Pflegegeld nachjustieren. Konkret gehe es um eine
bessere Einstufung für demenzkranke Menschen und um die Entlastung der pflegenden
Angehörigen, betonte Landau. Ebenso wichtig seien die schon lange fällige Erhöhung
des Pflegegeldes und ein regelmäßiger Inflationsausgleich. In Österreich sind 400.000
Menschen auf das Pflegegeld angewiesen. Seit der Einführung vor 15 Jahren sei der
Satz nur drei Mal erhöht worden, so der Wiener Caritasdirektor. (kap 07.07.2008
gs)