2008-07-07 13:34:09

Thailand: Moslem-Separatisten geben nicht auf


RealAudioMP3 Der Süden Thailands kommt nicht zur Ruhe. An diesem Wochenende haben muslimische Aufständische in der Provinz Yala auf Gäste eines Kaffeehauses geschossen und drei Menschen getötet. Die Separatisten in Yala, das zu 70 Prozent muslimisch ist, kämpfen im überwiegend buddhistischen Thailand für mehr Autonomie. Seit vier Jahren verüben sie regelmäßig Anschläge, meist auf so genannte „weiche Ziele“ wie schutzlose Menschen in Alltagssituationen. Deshalb - und auch weil Yala mangels Küste keine Touristenregion ist - bleiben die Terrorakte der muslimischen Terroristen in Südthailand von der Weltöffentlichkeit weitgehend unbemerkt.
Charles Monthienvichienchai, Professor an der katholischen St. John University in Bangkok, sieht die Hauptursache des Übels in politischen Missständen im ansonsten demokratischen Süden.

„Diese Fälle laufen nun schon seit vier Jahren. Die Situation ist weder der aktuellen Regierung geschuldet, die seit sechs Monaten im Amt ist, noch der Vorgängerregierung. Sie müssen bedenken, dass der Süden immer ein Hort der demokratischen Partei war, die in den vergangenen zwei Jahren in Opposition war. Auch religiöser Extremismus mag eine Rolle spielen. Aber das könnte genauso gut ein Deckmantel sein für verschiedene Missstände, wie Bestechlichkeit der lokalen Behörden, Mangel an Respekt für die örtliche Kultur, und ganz grundlegend mangelndes Interesse der Regierung an dieser Region Thailands.“

Die Regierung verlegte fast 40.000 Polizisten und Soldaten in die Region, bekam die Gewalt aber bisher nicht unter Kontrolle. Seit 2004 starben 3.000 Menschen an den Attentaten muslimischer Separatisten, fast täglich kommt es zu Schießereien und Bombenanschlägen.
(rv 07.07.2008 gs)








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