Politiker befürchten durch die neue Eheregelung der Bundesregierung ein Einfallstor
für Viel-Ehen. „Die Vermutung, dass man kirchlich den einen, zivilrechtlich den anderen
Partner heiraten kann, liegt auf der Hand“, sagte FDP-Innenpolitikexperte Max Stadler
der Berliner „Tageszeitung“. Es bestehe dringender Klärungsbedarf seitens der Bundesregierung.
Standesämter müssten bei Hochzeitswilligen prüfen, ob diese bereits eine Ehe geschlossen
hatten oder nicht. Der Bundestag hatte 2007 von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt
eine Reform des Personenstandsrechts beschlossen. Danach dürfen Paare ab 2009 kirchlich
heiraten, ohne zuvor zum Standesamt gegangen zu sein. Die Gesetzesänderung hat zur
Folge, dass nicht nur eine kirchliche Voraustrauung, sondern auch eine kirchliche
Ehe ohne den Gang zum Standesamt möglich ist. (kna 07.07.2008 gs)