Die regierenden spanischen Sozialisten gehen weiter auf Konfrontationskurs zur katholischen
Kirche. Auf ihrem Parteitag in Madrid sprachen sich die Delegierten der sozialistischen
Partei dafür aus, religiöse Symbole von öffentlichen Gebäuden zu entfernen. Der Vorschlag
geht auf ein Parteipapier zurück, in dem ein Ende der übermäßigen Betonung der katholischen
Tradition des spanischen Staates gefordert wird. Einem Bericht der Zeitung „El País“
zufolge sollen Kreuze von öffentlichen Gebäuden entfernt und nicht mehr bei der Vereidigung
von Ministern im Königspalast gezeigt werden. Die stellvertretende Regierungschefin
María Teresa Fernández de la Vega kündigte auf dem Parteitag zudem eine Reform der
Abtreibungsbestimmungen an, die sich an den Erfahrungen mit den modernsten Gesetzen
in Europa orientieren werde. In Spanien sind Abtreibungen offiziell nur nach Vergewaltigungen,
bei einer Behinderung des Kindes sowie bei einer Gefahr für die „körperliche oder
psychologische Gesundheit“ der Mutter erlaubt. – Seit dem Amtsantritt 2004 von José
Luis Rodriguez Zapatero als Ministerpräsident hatte die katholische Kirche mehrere
Vorhaben der Regierung heftig kritisiert. Auf Unmut stießen vor allem die Einführung
der Homo-Ehe und die inzwischen abgebrochene Verhandlungen mit der baskischen Untergrundorganisation
ETA.