2008-07-06 10:15:52

Spanien: Konfrontationskurs zur Kirche


Die regierenden spanischen Sozialisten gehen weiter auf Konfrontationskurs zur katholischen Kirche. Auf ihrem Parteitag in Madrid sprachen sich die Delegierten der sozialistischen Partei dafür aus, religiöse Symbole von öffentlichen Gebäuden zu entfernen. Der Vorschlag geht auf ein Parteipapier zurück, in dem ein Ende der übermäßigen Betonung der katholischen Tradition des spanischen Staates gefordert wird. Einem Bericht der Zeitung „El País“ zufolge sollen Kreuze von öffentlichen Gebäuden entfernt und nicht mehr bei der Vereidigung von Ministern im Königspalast gezeigt werden. Die stellvertretende Regierungschefin María Teresa Fernández de la Vega kündigte auf dem Parteitag zudem eine Reform der Abtreibungsbestimmungen an, die sich an den Erfahrungen mit den modernsten Gesetzen in Europa orientieren werde. In Spanien sind Abtreibungen offiziell nur nach Vergewaltigungen, bei einer Behinderung des Kindes sowie bei einer Gefahr für die „körperliche oder psychologische Gesundheit“ der Mutter erlaubt. – Seit dem Amtsantritt 2004 von José Luis Rodriguez Zapatero als Ministerpräsident hatte die katholische Kirche mehrere Vorhaben der Regierung heftig kritisiert. Auf Unmut stießen vor allem die Einführung der Homo-Ehe und die inzwischen abgebrochene Verhandlungen mit der baskischen Untergrundorganisation ETA.

(reuters/ap 06.07.2008 mg)







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