Kolumbien: Betancourts Befreiung ist Freudentag für Kirche
Die Befreiung von
Ingrid Betancourt ist ein Freudenfest für die gesamte Kirche in Lateinamerika. Das
sagt der Weihbischof von Bucaramanga, Vicente Cordova, gegenüber Radio Vatikan. Die
kolumbianische Politikerin Betancourt hat ihre mehr als sechsjährige Geiselhaft in
den Händen der Guerillaorganisation FARC offenbar ohne gesundheitliche Schäden überstanden.
In den nächsten Tagen wolle sie in Frankreich bleiben, sagte sie. Bischof Cordova: „Für
die Bischöfe und für die Kirche in ganz Lateinamerika handelt es sich in der Tat um
einen bedeutenden Moment. Denn die katholische Kirche hat sich sehr stark für die
Befreiung der Geiseln eingesetzt. Die Bischöfe wurden nämlich immer wieder von der
kolumbianischen Regierung aber auch von den Guerilla-Kämpfern angefragt, als Vermittler
zu wirken. Denn die kolumbianische Bevölkerung erkennt die katholische Kirche als
dialogfähige Institution an.“ Kolumbien leide aber an einem „schlechten Image“,
sagt Weihbischof Cordova. „Es herrscht ja immer noch das Vorurteil, dass Kolumbien
einzig ein Drogenland sei, das von kriminellen Menschen kontrolliert werde. Mit der
Befreiung von Ingrid Betancourt hat aber das Land bewiesen, dass Kolumbien in der
Lage ist, auch komplizierte Probleme alleine zu lösen.“ Das kolumbianische
Verteidigungsministerium hat derweil ein Video von der Befreiung der 15 FARC-Geiseln
gezeigt. Das Video sei veröffentlicht worden, um den Spekulationen des Westschweizer
Radios RSR entgegenzutreten, die Befreiung sei inszeniert und Lösegeld bezahlt worden.