Algerien: Christen wegen angeblicher Missionsversuche verurteilt
Druck auf Christen in Algerien nimmt zu: Erneut sind zwei Christen verurteilt worden,
weil sie angeblich versucht haben, Muslime zum christlichen Glauben zu bekehren. Die
beiden wurden am 2. Juli von einem Gericht in Tissemsilt im Nordwesten des Landes
mit einem halben Jahr Gefängnis und 1.000 Euro Geldbuße bestraft. Das berichtet an
diesem Sonntag die Nachrichtenagentur „idea“. Im Auto der evangelikalen Christen Djallal
Dahmani und Rachid Seghir hatte die Polizei im vergangenen Jahr während einer Routinekontrolle
Bibeln und andere christliche Literatur gefunden. Die beiden wurden für schuldig befunden,
versucht zu haben, Muslime zum christlichen Glauben zu bekehren. Grundlage für das
Vorgehen gegen Christen bildet ein Religionsgesetz aus dem Jahr 2006. Danach wird
mit einer zwei- bis fünfjährigen Haft bestraft, wer einen Muslim anstiftet, zwingt
oder mit verführerischen Mitteln beeinflusst, zu einer anderen Religion überzutreten.
Außerdem müssen sich christliche Gemeinden staatlich registrieren lassen und ihre
Gottesdienste den Behörden anzeigen.