Vertreter der Weltreligionen fordern die Senkung der Militärausgaben in den Industrienationen.
Mit dem eingesparten Geld sollten sie einen „Earth Fond“ zum Schutz der Umwelt und
zur Bekämpfung der Armut einrichten. Das erklärten Religionsführer aus aller Welt
in ihrem gemeinsamen „Ruf aus Sapporo“ anlässlich des G8-Gipfels in Japan. In Fortsetzung
der Religionsführerkonferenz, die auf Einladung der Evangelischen Kirche in Deutschland
(EKD) 2007 in Köln stattfand, erinnern die Vertreter von Christentum, Judentum, Islam,
Shintoismus und Buddhismus an die Umsetzung der UNO-Millenniumsentwicklungsziele,
die unter anderem die Halbierung globaler Armut bis zum Jahr 2015 anstreben. An der
zweitägigen Konferenz in Sapporo nahmen 100 Delegierte aus mehr als 20 Ländern teil.
Für Deutschland war EKD-Ratsvorsitzende Bischof Wolfgang Huber nach Japan gereist.
Das Abschlussdokument wurde an einen Vertreter der japanischen Regierung übergeben.
- Mitte Juni hatten bereits die Vorsitzenden der katholischen Bischofskonferenzen
in den G8-Ländern an die Regierungschefs appelliert, sich stärker für die Reduzierung
der weltweiten Armut und für die Bewältigung des globalen Klimawandels zu engagieren.
In einem gemeinsamen Brief an die Teilnehmer des G-8-Gipfels in Toyako (Japan) forderten
die Bischöfe dazu auf, die in Gleneagles 2005 und Heiligendamm 2007 eingegangenen
Verpflichtungen einzuhalten. Weitergehende Zusagen im Hinblick auf medizinische Versorgung,
Bildung und humanitäre Hilfe seien erforderlich. - Die Staats- und Regierungschefs
der führenden Industrienationen tagen ab Montag im nordjapanischen Toyako. (pm/apic
05.07.2008 bp)