Papst Benedikt XVI.
betet für ein Ende von Terror und Gewalt in Kolumbien, einem der unsichersten Staaten
der Erde. In einer Botschaft an die kolumbianischen Bischöfe gratulierte er ihnen
am Dienstag zum 100-jährigen Bestehen ihrer Bischofskonferenz und rief sie zu neuen
Anstrengungen bei der Evangelisierung auf: „Wir als Hirten der Kirche müssen dem Volk
Gottes vorangehen und ihm den Weg zeigen – sie müssen uns ... wissen, dass wir täglich
beten für ihre Sorgen, Leiden und Nöte.“
„Ich kann Euer Bemühen nicht übersehen,
Menschen des Ausgleichs zu sein, und Eure ständigen Aufrufe, dass die Gewalt ein Ende
nehme, die Entführungen und der Druck, unter dem viele Kolumbianer leiden. Ich bitte
Gott dringend darum, dass diese Umstände, die so viel Schmerz hervorgerufen haben,
ein Ende nehmen, und dass in Kolumbien wieder ein stabiler und gerechter Frieden einkehrt
– in einem Klima der Hoffnung und des Wachstums.“
Benedikt vermied genauere
Aussagen zur innenpolitischen Lage in Kolumbien. Die linksgerichteten FARC-Rebellen,
die immer noch Hunderte von Entführten in ihrer Gewalt haben, sind derzeit stark geschwächt;
nach Ansicht einiger Beobachter könnten sie sogar vor dem Aufgeben stehen. Gleichzeitig
ist aber auch die Regierung von Präsident Alvaro Uribe ins Straucheln geraten. Die
Bischöfe Kolumbiens setzen sich – mit bisher nur geringem Erfolg – für Friedensgespräche
zwischen Regierung und Rebellen ein.