Österreich: Bildung als „Eckstein in der Armutsbekämpfung“
Bildung ist der „Eckstein“
in einem umfassenden Konzept zur Armutsbekämpfung. Das sagte der österreichische Caritas-Präsident
Franz Küberl am Montag bei einer Tagung in Wien. Der Caritas-Präsident beklagte, dass
Armut auf das Bildungssystem und auf die schulischen Karrieren von Kindern durchschlägt.
Angesichts der Gefahr einer Verfestigung von Armutsstrukturen im Schulsystem fordert
die Caritas drei bildungspolitische Maßnahmen:
„Da der Spracherwerb zu
den zentralen Elementen der Bildung zählt und nicht nur Migrantenkinder, sondern ebenso
auch einheimische Kinder mittlerweile deutliche muttersprachliche Probleme aufweisen,
ist der Kindergarten der Ort, diese Probleme frühzeitig anzugehen. Weiters muss die
Qualität der schulischen Bildung dahingehend angehoben werden, dass Hauptschulabschlüsse
wirklich Hauptschulabschlüsse werden! Heute weisen viele Kinder mit Hauptschulabschluss
schwere Defizite im Bereich der schulischen Grundkenntnisse des Schreibens, Rechnens
und Lesens auf. Und schließlich verweise ich darauf, dass die derzeit außerschulisch
geregelte und von den Eltern finanziell zu tragende Nachhilfe in das Gesamtschulsystem
integriert werden muss. Gleichheit unter den Schülern ist erst gewährleistet, wenn
auch Schüler finanzschwächerer Familien sich einen Förderunterricht und die Nachbetreuung
bei Lernschwierigkeiten leisten können.“
Weiter betonte Küberl, dass auch
dem Religionsunterricht im Rahmen einer bildungspolitischen Reform eine hohe Bedeutung
zugemessen werden müsste. Schließlich sei er ein wichtiges Moment der „Orientierung
junger Menschen“.