Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz warnt vor einer Hungersnot in Somalia.
Kämpfe, Dürre und die steigenden Nahrungsmittelpreise hätten verheerende Auswirkungen
auf die Bevölkerung, sagte der Delegationsleiter Pascal Hundt in Genf. In den Kliniken
der Organisation würden erste Anzeichen von Unterernährung festgestellt. Das Rote
Kreuz hat diese Woche damit begonnen, 35 000 Tonnen Lebensmittel an eine halbe Million
Menschen zu verteilen. Ein weiteres Problem in Somalia ist aber die fehlende Sicherheit.
In der Hauptstadt Mogadischu, wo sich äthiopische Soldaten aufhalten, kommt es täglich
zu Kämpfen. Auch humanitäre Organisationen sind dadurch unter Druck geraten. Das Konzept
einer unabhängigen und neutralen humanitären Arbeit werde von den Konfliktparteien
immer weniger verstanden, meint das Rote Kreuz. So wurden im Frühling drei niederländische
Helfer von „Ärzte ohne Grenzen“ bei einem Anschlag in der Hafenstadt Kismayo getötet.