2008-07-01 13:29:25

D: Deutsche Anglikaner hoffen auf Lösung


RealAudioMP3 Weltweit sorgt der Streit innerhalb der anglikanischen Kirche für Aufregung. Auslöser des Zwists, der immer mehr auf eine Spaltung zusteuert, war vor fünf Jahren die Weihe eines praktizierend homosexuellen Bischofs. Der eigentliche Anlass liegt aber schon mehrere Jahrzehnte zurück, erklärte Dorothee Hahn, Reverend der anglikanischen Kirche, im Interview mit dem Kölner Domradio. Sie ist Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen München. Umstritten sei das Kirchenverständnis der anglikanischen Kirche.

„Das ist das Hauptproblem. Es ist noch verfrüht, von einer Teilung zu sprechen - doch die Fronten sind verhärtet. Es wird nicht leicht, aber als Christin gebe ich die Hoffnung nicht auf. Gott ist ein lebendiger Gott, der auch in der Lage ist, aus dem Tod noch Leben zu schaffen. Dass es schwierig wird, ist aber keine Frage.“
 
Geklärt werden müsse, was die Basislehren der anglikanischen Kirche sind, die nicht verändert werden dürfen, und bei welchen Lehren die Teilkirchen eine gewisse Freiheit der Ausübung haben können.

„Die autoritären Formen, die von den konservativen Teilkirchen jetzt eingefordert werden, sind bisher nicht Teil der anglikanischen Kirche gewesen. Bei den Anglikanern gibt es den zentralen Begriff der Comprehensiveness. Er bedeutet, bereitwillig bestimmte Abweichungen von der Lehre innerhalb der Kirche zu akzeptieren. Sich nicht zu hundert Prozent auf irgendwas festzulegen, ist ein zentraler Punkt in der anglikanischen Kirche, der nicht außer acht gelassen werden darf.“

Derweil hat der anglikanische Ehrenprimas Rowan Williams die Beschlüsse einer Konferenz konservativer Anglikaner in Jerusalem als problematisch kritisiert. Der Erzbischof von Canterbury sprach zwar von vielen positiven und ermutigenden Aspekten der dort veröffentlichten Erklärung, wie der Pressedienst der anglikanischen Weltgemeinschaft am Montag meldete. Er mahnte aber, die Risiken der Vorschläge sehr vorsichtig zu überdenken. Sie seien in vielerlei Hinsicht problematisch. Die konservativen anglikanischen Bischöfe hatten in Jerusalem einen unabhängigen Bischofsrat gebildet.

(domradio/kna/rv 01.07.2008 mg)







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