Keine Einigung mit den Traditionalisten: Die vom exkommunizierten Schweizer Bischof
Bernard Fellay geführte weltweite Priesterbruderschaft Pius X. geht nicht auf Vorschläge
des Vatikans ein, die es erlauben sollen, die Traditionalisten wieder in die Kirche
zu integrieren. 1988 weihte Erzbischof Marcel Lefebvre gegen päpstliches Verbot vier
Bischöfe, was die Exkommunikation zur Folge hatte. Bevor die Fragen der Doktrin, die
sich seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil stellten, nicht geklärt seien, werde es
keinerlei praktische oder kirchenrechtliche Abmachungen mit dem Vatikan geben können,
bekräftigte Abbé Alain Lorans, Sprecher der Priesterbruderschaft Pius X. in Ecône,
am 27. Juni gegenüber der französischen Nachrichtenagentur afp. - Der zuständige Kurienkardinal
Dario Castrillon Hoyos hatte die Priesterbruderschaft am 4. Juni aufgefordert, bis
zum 28. Juni eine fünf Punkte umfassende Erklärung zu unterzeichnen. Darin fordert
der Vatikan die Traditionalisten unter anderem zur Anerkennung auf, dass es keine
über dem Papst stehende Lehrautorität gibt; auch sollen sie sich nicht öffentlich
in Gegensatz zum Papst stellen. Erst dann könne man über das Ende der Exkommunikation
reden.(kipa 30.06.2008 bp)