Vertreter katholischer Orden fordern eine stärkere Präsenz in den deutschen Fachgremien
der Entwicklungshilfe. Viele Ordensleute arbeiteten an den Brennpunkten der Erde und
seien kompetente Gesprächspartner bei sozialen und entwicklungspolitischen Fragen.
Das sagte der Leiter der Arbeitsgemeinschaft deutscher Missionsprokuren, der Salesianer
Jean Paul Muller, am Montag in Bonn. Dem Finanzbericht zufolge unterstützten deutsche
Ordensgemeinschaften 2007 mit 118 Millionen Euro Projekte in der sogenannten Dritten
Welt. Gut ein Drittel der Gelder floss in afrikanische Länder, gefolgt von Asien mit
26 Prozent und Lateinamerika mit 24 Prozent. Vier Prozent gingen an osteuropäische
Staaten. Muller verwies darauf, dass viele Orden auf Bürokratie weitgehend verzichteten
und mit wenig bezahlten Helfern auskämen. „Es gibt bei uns Gemeinschaften, die mit
drei oder vier Schwestern mehrere Millionen Euro im Jahr mobilisieren.“ (kna/pm
30.06.2008 bp)