2008-06-28 13:27:36

Österreich: Katholische Soziallehre ist „kritisches Korrektiv“


Die Grundsätze der Katholischen Soziallehre sind auch heute aktuell und können als „kritisches Korrektiv“ im wirtschafts- und sozialpolitische Tagesgeschäft implementiert werden. Dies betonte der Vizepräsident des Österreichischen Gewerkschaftsbundes (ÖGB) und Vorsitzende der Fraktion Christlicher Gewerkschaftler (FCG), Norbert Schnedl, bei einer Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) am Donnerstagabend in Wien. In seinem Vortrag zum Thema „Generationengerechtigkeit – sinnvolle Verteilung der Arbeit“ betonte Schnedl, am Anfang jeder auch politischen Überlegung müsse das Bekenntnis zur unverletzlichen Würde des Menschen stehen. Politik auf der Basis der Katholischen Soziallehre müsse die Chance des freien Marktes nutzen, jedoch dezidiert die „Auswüchse eines völlig ungesteuerten Kapitalismus“ bekämpfen. Damit vertrete das Modell der Katholischen Soziallehre eine „ausgewogene Mittelposition zwischen Extremen“ und ermögliche einen „sinnvollen Ausgleich berechtigter Interessen sowohl der Unternehmerseite als auch der arbeitenden Menschen“. Doch auch dem Konsumenten komme eine „erhebliche sozial-ethische Verantwortung“ zu, so Schnedl weiter, da er es durch sein Handeln und Konsumverhalten in der Hand habe, Wirtschaftsprozesse zu beeinflussen und zu steuern. Die Kirche müsse in ihrer Verkündigung die Verantwortung der Christen als Unternehmer, als Arbeitnehmer und als Konsument hervorheben, unterstrich der FCG-Vorsitzende. Diese Verantwortung sei ein entscheidender Beitrag der Christen zur Weltgestaltung im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils.

(kap 28.06.2008 mg)







All the contents on this site are copyrighted ©.