Die Versammlung der orthodoxen Bischöfe in Moskau hat den beiden orthodoxen Metropoliten
Diomid von Anadyr und Tschukotka die Weihegewalt abgesprochen. Das berichtet die russische
Agentur Interfax. Patriarch Alexij II. warf Diomid „religiösen Eifer ohne Vernunft“
vor. Zum Auftakt der Erzbischofssynode lieferten sich am Dienstag Anhänger beider
Lager eine Schlägerei mit Kruzifixen, Fäusten und Ikonen. Daraufhin forderten Diomid
und seine Anhänger den Rücktritt von Alexij II. wegen dessen angeblicher Regierungsnähe.
Die Anhänger Diomids forderten am Freitag, die „Demokratie nicht als politisches System“
anzuerkennen. Sie treten für die Wiedereinführung der Monarchie ein. Die Gipfelteilnehmer
sprachen auch einem Weggefährten Diomids die kirchlichen Weihegewalt ab, nachdem der
Geistliche die Gläubigen in einem offenen Brief aufgefordert hatte, den Namen des
Patriarchen nicht mehr in den Liturgien zu nennen. Alexij II. hatte die Kirche auf
der alle vier Jahre organisierten Versammlung zu Geschlossenheit aufgerufen.