D: Paulus würde heute in mindestens 20 Staaten verfolgt
Der Apostel Paulus müsste heute in mindestens 20 Ländern mit Verfolgung und Martyrium
rechnen, wenn er – wie zu seinen Lebzeiten – als Missionar tätig wäre. Darauf hat
die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Frankfurt am Main zum
Auftakt des Paulus-Jahres hingewiesen. Paulus wurde vor 2.000 Jahren in Tarsus (heute
Türkei) geboren und soll nach altkirchlicher Überlieferung nach dem Jahr 60 in Rom
den Märtyrertod gestorben sein. Nach Einschätzung der IGFM würde er heute in Ländern
wie Nordkorea, Iran, Afghanistan oder Somalia wahrscheinlich getötet. In Staaten mit
Anti-Missions-Gesetzen wie Algerien oder Teilen Indiens müsste er für mehrere Jahre
hinter Gitter. Selbst in der Türkei, zu der heute seine Geburtsstadt Tarsus gehört,
wäre er seines Lebens nicht sicher, so die IGFM. Dies hätten die Morde an dem katholischen
Priester Andrea Santoro 2006 sowie dem armenischen Zeitungsherausgeber Hrant Dink
und den drei evangelischen Christen Tilmann Geske, Necati Aydin und Ugur Yüksel im
vergangenen Jahr gezeigt. Immer wieder komme es vor, dass christliche Missionare in
den türkischen Medien als eine Bedrohung des Türkentums schlechtgemacht würden. Die
IGFM ruft die Türkei auf, eine den Standards der Europäischen Union entsprechende
Religionsfreiheit anzuerkennen und durchzusetzen.