Vatikan: Versöhnung mit Lefebvristen unwahrscheinlich?
Die Hand des Papstes sei weiterhin zur traditionalistischen Priesterbruderschaft Pius X.
ausgestreckt. Das bekräftigte Vatikansprecher Federico Lombardi gegenüber der französischen
Zeitung „La Croix“ vom Mittwoch. Jüngste Initiativen des Heiligen Stuhls stellten
die Gültigkeit des Zweiten Vatikanischen Konzils und der Liturgiereform nicht in Frage,
so der Jesuit weiter. Lombardi bestätigte damit, dass am 4. Juni der Vorsitzende der
Kommission „Ecclesia Dei“ einen Brief an den Leiter der Bruderschaft Bernard Fellay
geschrieben hat. In dem waren fünf „Minimalforderungen“ aufgezählt worden, wie die
Zusicherung, von negativen Pressestatements abzusehen oder kein Lehramt zu beanspruchen,
das über dem Papst steht. Das war fälschlicherweise so gedeutet worden, dass der Vatikan
auf die Anerkennung des Zweiten Vatikanums oder der Liturgiereform verzichtet habe. Derweil
kritisierte der Leiter der Bruderschaft, Bischof Bernard Fellay, den neuen Vorschlag.
Bei einem Seminar in Winona in Minnesota (USA) bemängelte er, dass der Papst zwar
einerseits die Exkommunikation aufheben wolle, andererseits aber von den Traditionalisten
verlange, nicht mehr auf dem bisherigen Weg weiterzugehen. „Wir haben keine Wahl,
wir machen so weiter wie bisher. Wir wollen keine Tür zuschlagen. Der Vatikan ist
es, der uns dazu zwingt.“