Die Kirche in Kolumbien hat Lebenszeichen von allen derzeit im Land entführten Menschen
gefordert. In einem Interview mit dem Radiosender Caracol erklärte der Generalsekretär
der kolumbianischen Bischofskonferenz, Bischof Fabian Marulanda Lopez, am Dienstag,
alle Priester und Geistlichen im Land könnten entsprechende Botschaften entgegennehmen.
Marulanda reagierte damit auf die jüngste Veröffentlichung eines Videos, das einen
seit mehreren Jahren in Geiselhaft der linksgerichteten Guerilla-Organisation FARC
befindlichen Politiker zeigt. Solche Lebenszeichen seien „ein Stück Trost und Hoffnung“
für die Familienangehörigen, erklärte der Bischof. Er kritisierte, dass Geiselnehmer
oft nur aus politischen Motiven über den Zustand ihrer Geiseln informierten. - Nach
Angaben von Menschenrechtsorganisationen sind derzeit etwa 3.500 Menschen in Kolumbien
verschleppt. Rund 800 Geiseln sollen sich allein in den Händen der FARC befinden,
darunter auch die seit über sechs Jahren gefangen gehaltene ehemalige kolumbianische
Präsidentschaftskandidatin Ingrid Betancourt. (kna 25.06.2008 bp)