Das Europäische Patentamt (EPA) hat seine Entscheidung über die Patentierbarkeit menschlicher
embryonaler Stammzellen vertagt. Der für „Greenpeace“ tätige Bioethikexperte Christoph
Then erklärte am Mittwoch in München auf Anfrage, er rechne mit einem Beschluss erst
nach der Sommerpause. Die Grundsatzentscheidung, die für rund 100 weitere Patentanträge
maßgebliche Folgen haben werde, ist laut Then völlig offen. Kritiker erwarten, dass
der Ausgang des Musterprozesses für alle weiteren anhängigen Fälle verbindlich sein
wird. Der Mainzer Moraltheologe Johannes Reiter beanstandete gegenüber Radio Vatikan,
dass ein Amt ethische Grundsatzentscheidungen von dieser Tragweite fällen könne. Die
Große Beschwerdekammer des EPA hatte die auf zwei Tage anberaumte Anhörung nach nur
einem Tag am Dienstagabend abgeschlossen. Die Verhandlung wird nun schriftlich fortgesetzt. (kna/rv
25.06.2008 bp)