Kinder- und Jugendarmut ist in Deutschland nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes
weiter verbreitet als bekannt. „Nach Berechnungen des Kinderhilfswerkes sind nicht
wie bisher angenommen 2,4 Millionen Kinder und Jugendliche, sondern rund drei Millionen
als arm einzustufen“, sagte Verbandspräsident Thomas Krüger dem Magazin „Focus“. Bisher
sei nicht berücksichtigt worden, dass die Armut bei Jugendlichen stärker ansteige
als bei Kindern. „Diese Jugendlichen sind weitgehend von sozialen und kulturellen
Aktivitäten ausgeschlossen“, sagte Krüger. Der Präsident des Kinderhilfswerkes plädierte
für eine Umschichtung öffentlicher Ausgaben zugunsten von Kindern. Das Fundament für
Bildungschancen werde in der frühen Kindheit gelegt. Studierenden sei es hingegen
zuzumuten, Studiengebühren zu zahlen, so der SPD-Politiker, der hauptberuflich die
Bundeszentrale für politische Bildung leitet. (reuters/kna 22.06.2008 bp)