Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich für eine breite öffentliche Debatte über die
Soziale Marktwirtschaft ausgesprochen. Deren Prinzipien Freiheit, Wettbewerb und sozialer
Ausgleich würden zunehmend in Frage gestellt, sagte der Sekretär der Konferenz, Pater
Hans Langendörfer, am Freitagabend in Jena. Ordnungspolitische Konzeptionen blieben
längerfristig aber nur dann funktionsfähig, wenn sie in Ziel- und Wertvorstellungen
eingebettet seien. Der Jesuit warnte davor, das Soziale in der Marktwirtschaft nur
als Anhängsel zu verstehen. Es müsse ein gleichwertiger Bestandteil des Konzepts bleiben.
Die Ordnungsprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft sollten auch bei der Suche nach
einer gerechten Ordnung der Weltwirtschaft wegweisend sein. Viele Gründerväter der
Sozialen Marktwirtschaft hätten aus christlicher Überzeugung gehandelt. Auch die katholische
Kirche habe sich diesem Ordnungskonzept in ihrer Soziallehre immer mehr angenähert,
betrachte es aber als offen für eine Fortentwicklung. Langendörfer sprach bei einem
Festakt zum 60-jährigen Bestehen der Sozialen Marktwirtschaft in Deutschland. (kna
22.06.2008 bp)