Benedikt XVI. betet
für die Opfer des Fährunglücks vor den Philippinen. „Sehr bewegt“ habe er die Nachricht
aufgenommen, sagte der Papst beim Angelusgebet an diesem Sonntag. Nach dem Untergang
einer Fähre sind am Sonntag mehr als 700 Menschen vermisst worden. Hohe Wellen infolge
des Taifuns „Fengshen“ behinderten die Versuche von Rettungskräften, den Unglücksort
zu erreichen. Die „Princess of Stars“ war rund drei Kilometer vor der Küste der Insel
Sibuyan gekentert, während der Wirbelsturm über die Region hinwegfegte. An Bord des
Schiffes waren 626 Passagiere und 121 Besatzungsmitglieder. Der Taifun „Fengshen“
hat auf den Philippinen laut Behördenangaben bislang mindestens 150 Menschen das Leben
gekostet. Der Papst: „Während ich die Bevölkerung der vom Taifun heimgesuchten
Inseln meiner geistigen Nähe versichere, richte ich zum Herrn ein besonderes Gebet
für die Opfer diese erneuten Meerestragödie, von der so scheint es auch zahlreiche
Kinder betroffen sind.“ Der Papst erinnerte an die Seligsprechung, die an diesem
Sonntag in der libanesischen Hauptstadt Beirut statt fand. Er bete um die Fürsprache
des neuen Seligen Kapuzinerpaters Yaaqub da Ghazir Haddad, so Benedikt XVI. in Rom,
„dass es diesem geliebten und gemarterten Land, das zu viel gelitten hat, gewährt
sei, endlich in Richtung eines dauerhaften Friedens zu gehen“. Der maronitische
Katholik starb 1954. Kurienkardinal Saraiva Martins erhob ihn am Vormittag zur Ehre
der Altäre. Mehr als 10.000 Menschen nahmen an den Feierlichkeiten teil.
Papst
Benedikt rief außerdem zur geistigen Vorbereitung auf das Paulusjahr auf, das er am
Samstag in den ersten Vespern zum Festtag Peter und Paul eröffnen werde. Er bete um
gutes Gelingen dieser kirchlichen Initiative.
In sechs Sprachen wandte der
Papst sich persönlich an die rund 30.000 Menschen auf dem Petersplatz. Gottvertrauen
ist ein wirksames Mittel gegen Angst, sagte er im italienischen Teil vor dem Angelus.
Wer glaube, wisse, dass das Böse und Irrationale nie das letzte Wort habe und Christus
der einzige Herr der Welt und des Lebens sei. Auf Deutsch sagte Benedikt: „Herzlich
begrüße ich alle deutschsprachigen Pilger und Besucher zum gemeinsamen Gebet des ,Engel
des Herrn’. Das Maß, mit dem wir als Christen gemessen werden, so sagt uns das heutige
Sonntagsevangelium, ist unsere Treue zu Christus. Fragen wir uns, ob uns in unserem
täglichen Leben das Bekenntnis zu Gott und der Einklang mit seinen Weisungen tatsächlich
wichtiger sind als der Beifall der Menschen. Die Fürsprache der Gottesmutter Maria
helfe uns, immer mehr nach dem Wort Gottes zu leben. Der Segen des Herrn begleite
euch hier in Rom und auf allen euren Wegen.“ (rv 22.06.2008 bp)