Libanon: Syrisch-katholischer Bischof ruft Westen zur Hilfe auf
Der syrisch-katholische Bischof Flavien-Joseph Melki – er ist Patriarchalvikar für
den Libanon mit Sitz in Beirut – hat den Westen zu einem stärkeren Engagement für
die Christen in seinem Land aufgerufen. Er wünsche sich, dass Europa die Christen
im Libanon unterstütze, sagte Melki am Donnerstag in Hamburg. Die Kirche im Westen
dürfe ihre Wurzeln im Orient nicht vergessen. „Die Wiege des Christentums darf nicht
zu einem Ort ohne Christen werden“, mahnte der Bischof. Die Lage der Kirchen im Libanon
bezeichnete der Bischof als schwierig. Sie seien durch die aktuelle politische Situation
in Bedrängnis. Das lange Zeit friedliche Miteinander der Religionen sei inzwischen
stark gestört. Schuld daran sei auch die schiitische Hizbollah, sie sei ein „Staat
im Staate“ und von der Regierung des Landes nicht zu kontrollieren. Der Bischof beklagte
darüber hinaus eine generelle Benachteiligung der Christen in der arabischen Welt.
Bei der rechtlichen Stellung der verschiedenen Bevölkerungsgruppen gebe es in den
Ländern des Orients eine „extreme Schieflage“. Christen hätten nicht die gleichen
Rechte wie Muslime. Umso unverständlicher sei es, wie großzügig Europa den Muslimen
alle Rechte einräume. Melki hatte sich zuvor auch in Österreich aufgehalten und war
u.a. in Wien und in Heiligenkreuz an die Öffentlichkeit getreten.