2008-06-20 15:05:48

Nahost: Verhaltene Hoffnung in Gaza


RealAudioMP3 Die unter Vermittlung Ägyptens für den Gazastreifen ausgehandelte Waffenruhe hat am ersten Tag gehalten. Die radikal-islamische Palästinenserorganisation Hamas fordert jetzt den Westen zur Aufgabe seiner – so wörtlich – „Boykottpolitik“. Die internationale Gemeinschaft solle ihre Haltung ändern, nachdem sich die Hamas zu einer Waffenruhe verpflichtet habe, sagte Hamas-Sprecher Sami Abu Suhri in Gaza. Falls die Feuerpause eingehalten wird, hat Israel angekündigt, die Blockaden ab dem Wochenende schrittweise lockern zu wollen.
Papst Benedikt XVI. hatte die Waffenruhe am Donnerstag begrüßt und gleichzeitig dauerhafte Friedenslösungen gefordert. Die Menschen vor Ort bleiben vorerst zurückhaltend. Das bestätigt der einzige katholische Pfarrer im Gazastreifen, Manuel Moussalam.
„Dass die Waffen ruhen, heißt in keiner Weise, dass der Frieden eingezogen ist. Aber die Menschen sind zufrieden, denn in Zeiten der Verzweiflung gibt es ein wenig Hoffnung. Wir hoffen, dass die Blockaden aufgehoben werden. Heute zum Beispiel haben die Israelis soviel Brennstoff wie früher passieren lassen. Wir hoffen, dass die Grenzen früher oder später offen sind. Die Menschen bleiben derzeit noch skeptisch, denn auch in der Vergangenheit gab es Feuerpausen und Hoffnungsschimmer, doch die waren nicht von langer Dauer. Man spricht immer von einigen Stunden, Tagen oder vielleicht Monaten. Dieser Waffenstillstand ist noch kein Weg zum Frieden, das heißt noch nicht, dass der Krieg zu Ende ist. Auch ein Ende des Krieges bedeutet mitunter ja noch keinen Frieden.“
(rv 20.06.2008 bp)









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