Im kanadischen Quebec
tagt derzeit der 49. Eucharistische Weltkongress. Papst Benedikt XVI. hatte am Mittwoch
bei der Generalaudienz die Hoffnung geäußert, das Treffen möge zu einer Stärkung für
den Glauben der Katholiken auf der ganzen Welt werde. Die Versammlung könne eine starke
Zeit für Gebete, Reflektion und Betrachtung des Geheimnisses der Eucharistie werden.
Vertreter des Papstes in Quebec ist Kardinal Jozef Tomko. Dieser unterstreicht vor
allem die missionarische Dimension des Treffens:
„Wir brauchen die Kraft
zum Zeugnis. Und woher hat man die, wenn nicht von dem lebendigen Christus? Es geht
also vor allem um die Stärkung im Glauben: Und das ist auch das Ziel dieses Kongresses
hier in Kanada, das sich in einer ähnlichen Situation befindet wie auch Westeuropa.
Das ist in dieser Welt – in der Kraft der lebendigen Gegenwart Christi – fundamental
wichtig.“
Am Montag hatten die Teilnehmer am Kongress die inhaltliche Arbeit
aufgenommen. Rund 12.000 Menschen sind dabei, darunter rund 250 Bischöfe und 40 Kardinäle.
Auch einige Deutsche haben den Weg nach Kanada gefunden, so u.a. der Münchner Regens
Franz Joseph Baur.
„Ich bin nun schon seit einigen Tagen in der Stadt Quebec.
Wir sehen überall in der Stadt, in den Bussen, Leute mit orangefarbenen Halsbändern,
das sind die Teilnehmer. Es ist wirklich sehr leicht und sehr unkompliziert, miteinander
ins Gespräch zu kommen. Im Bus drängt man sich Rücken an Rücken mit philippinischen
Bischöfen und mit Gläubigen. Das ist ein ganz großartiges Ereignis der Weltkirche.“
Baur
ist beeindruckt von dem Zeugnis der Bischöfe und Gläubigen aus Afrika:
„Dort
lebt die Kirche und lebt auch auf, während wir in Deutschland Kirchen zusperren und
verkaufen müssen. Gleichzeitig war man aber auch bereit, sehr selbstkritisch zu reden
über die mangelnde liturgische Bildung des Klerus und auch der Gläubigen, wo sicher
nicht alles so ist, wie man es sich so wünscht. Das ganze immer konzentriert um die
Eucharistie, wirklich ein Geschenk Gottes für die Welt und auch ein großes Erlebnis
der Einheit der Weltkirche, dass wir hier in Quebec in Kanada haben.“
Am
Donnerstag kam in einem Gottesdienst die Nachbildung der Holzmonstranz aus Dachau
zum Einsatz, die die Delegation des Erzbistums München mitgebracht hatte. Internierte
des so genannten Priesterblocks im KZ hatten während des Zweiten Weltkrieges eine
solche Monstranz zur Anbetung verwendet. Das Motto des 49. Eucharistischen Kongress
ist „Die Eucharistie – Gabe Gottes für das Leben der Welt“. Zum Schlussgottesdienst
am Sonntag erwarten die Organisatoren bis zu 200.000 Menschen. Dabei will sich Benedikt
XVI. per Satellitenschaltung an die Teilnehmer richten.