Eine Vatikan-Delegation hat mit der vietnamesischen Regierung über Bischofsernennungen,
die Rückgabe kirchlichen Eigentums und Religionsfreiheit gesprochen. Die Gruppe unter
Pietro Parolin, dem Untersekretär des Heiligen Stuhls für die Beziehungen zu den Staaten,
hatte in den vergangenen Tagen das ostasiatische Land bereist und ist an diesem Montag
nach Rom zurück gekehrt. Einer Mitteilung aus dem Vatikan zufolge fanden die Gespräche
mit dem Regierungsbüro für religiöse Angelegenheiten „in einem offenen und herzlichen
Klima“ statt. Mit dem vietnamesischen Vizepremier und Außenminister Pham Gia Khiem
sprach die Vatikan-Delegation über eine von beiden Seiten gewünschte Normalisierung
der bilateralen Beziehungen. Eine speziell eingerichtete Arbeitsgruppe solle dazu
in Kürze ihre Arbeit aufnehmen und „Zeiten und Modalitäten“ festlegen. Vietnam gehört
zu den wenigen Ländern, zu denen der Heilige Stuhl keine vollen diplomatischen Kontakte
unterhält. Mit dem Präsident des Volkskomitees in der Hauptstadt Hanoi sprachen die
Vatikanvertreter über die delikate Angelegenheit der Rückgabe des Nuntiaturgebäudes,
für die Anfang des Jahres Katholiken wochenlang demonstriert hatten. Beide Seiten
seien sich einig gewesen, weiterhin an einer „Aufhellung des Klimas“ arbeiten zu wollen
und „von Maßnahmen Abstand zu nehmen, die den gegenteiligen Effekt haben können“.
Den lokalen Autoritäten von Qang Tri dankte die Delegation aus dem Vatikan für die
Entscheidung, der Kirche ein Grundstück rund um das Marienheiligtum von La Vang zurückgeben
zu wollen. Bei einem Besuch des Wallfahrtsortes überreichte Parolin eine Monstranz
als Geschenk Papst Benedikt XVI.