Mit großer Gelassenheit
sieht der Münchener Erzbischof die neue Debatte über Kreuze in Klassenzimmern und
öffentlichen Räumen. Sie wurde von einem Anti-Kruzifix-Beschluss der bayerischen Grünen
angestoßen. Im Gespräch mit Radio Vatikan meint Erzbischof Reinhard Marx dazu:
„Der
Kreuzstreit ist eigentlich nur ein Aufflackern einer alten Diskussion - aber darüber
muss sich unsere Gesellschaft insgesamt im Klaren sein: Will sie die Grundprägung,
die unser Land hat, auch weiterhin verteidigen? Das ist nicht nur Sache der Kirche,
das ist eine Sache, die die ganze Gesellschaft mitentscheiden muss. Da werden wir
weiterhin unseren Beitrag leisten, damit nicht vergessen wird: Ohne das Christentum
wäre unser Land gar nicht denkbar.“
Wie das Christentum Deutschland geprägt
hat, das hat sich auch am Wochenende bei den 850-Jahrfeiern der Stadt München wieder
einmal gezeigt, findet der Erzbischof. Es sei doch kein Zufall, dass das Stadtfest
immer so nah wie möglich am Fest des heiligen Benno stattfinde; die Gebeine des Missionars
ruhen in der Liebfrauenkirche.
„Ich habe mit dem Oberbürgermeister gesprochen,
der ein evangelischer Christ ist, aber immer wieder sagt, wie stark doch die katholische
Kirche die Stadt auch positiv prägt: Wir haben karitative Einrichtungen und vielfältige
Initiativen in der Stadt. Wir haben während dieses Jubiläumsjahres eine eigene Kampagne
gemacht: „Die Kirche zeigt sich“. Also, in vielfältiger Weise hat die Kirche mitgefeiert
- sie gehört zu dieser Stadt dazu.“