2008-06-15 13:04:59

Papst: „Heiligsein bedeutet Nächstenliebe“


RealAudioMP3 Die christliche Barmherzigkeit hat nichts mit Versorgungsmentalität zu tun, sondern bedeutet solidarisches Handeln. Dieses Handeln ist getragen von der Hoffnung. Das betonte Papst Benedikt XVI. beim Gottesdienst in der süditalienischen Hafenstadt Brindisi. Die Sonntagsmesse in der Hafenstadt Brindisi bildete den Höhepunkt der zweitägigen Pastoralreise des Papstes auf dem italienischen Stiefelabsatz.
Bei dem feierlichen Gottesdienst waren auch hohe Vertreter der orthodoxen Kirche und anderer Konfessionen anwesend. Damit bestätige die Hafenstadt Brindisi ihre „ökumenische Brückenfunktion“, so Benedikt XVI. in seiner Predigt. Der Papst schenkte dem Gastgeber, Erzbischof Rocco Talucci – und somit auch der ganzen Erzdiözese Brindisi – einen goldenen Kelch. Gastgeber Talucci seinerseits gab bekannt, dass das neue Priesterseminar des Erzbistums künftig den Namen von Benedikt XVI. tragen werde.
Im Mittelpunkt der Papst-Predigt: Die Bedeutung von Solidarität im Hinblick auf den Auftrag der Frohen Botschaft. Benedikt XVI. mahnte deshalb die Katholiken Apuliens zu Heiligkeit und zu einer missionarischen Geisteshaltung.
„Dies sind zwei Seiten einer Medaille. Denn die zwölf Apostel waren keine perfekten Menschen. Sie waren sicher gläubig, voll von Enthusiasmus und Eifer, aber gekennzeichnet von ihren menschlichen Grenzen, bisweilen auch schwerwiegenden. Jesus hat die Apostel nicht berufen, weil sie schon heilig wären, sondern damit sie es würden. Das gleiche gilt für alle Christen.“
Auch definierte der Papst den häufig gebrauchten Begriff „heilig“.
„Heilig bedeutet dem Nächsten etwas geben. Heiligsein ist immer damit verbunden, den Mitmenschen etwas Gutes zu tun. Das ist die Nächstenliebe. Die Kirche muss ihrerseits heilig und missionarisch sein, auch wenn sie eine Gemeinschaft von Sündern ist. Doch wir Sünder glauben an die Liebe Gottes und lassen uns durch sie verändern. So können wir ‚heilig’ werden.“
Nach der Messe standen ein Austausch mit den Bischöfen Apuliens und eine Begegnung mit Priestern und Seminaristen auf dem Programm. Am späten Nachmittag kehrt das Kirchenoberhaupt nach Rom zurück. Die Pastoralvisite war der erste Besuch eines Papstes in Brindisi seit Urban II. (1088-1099) vor über 900 Jahren.

(rv 15.06.2008 mg)







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