Der Vatikan hat die
Bemühungen Saudi-Arabiens im Dialog mit den Religionen gewürdigt. Die Dialog-Initiative
des saudischen Königs Abdullah habe seit der Unterredung mit Papst Benedikt mittlerweile
recht konkrete Züge angenommen, sagte Vatikansprecher P. Federico Lombardi SJ in seiner
wöchentlichen Rubrik „Octava Dies“ für das Vatikanische Fernsehen.
„In den
vergangenen Tagen fand in Mekka eine Islamische Weltkonferenz zur Anbahnung eines
großen Dialogs statt, der zunächst innerhalb des Islams geführt werden soll und später
mit dem Christentum und dem Judentum. Dieser Dialog hat zum Ziel, die Würde der menschlichen
Person, die Familie und den Frieden zwischen den Völkern zu schützen und zu fördern.
Der Herrscher hob ausdrücklich hervor, dass einige Muslime zu Opfern des Extremismus
werden und so den Islam als Religion des Friedens von innen heraus verzerren.“
Allerdings,
so Lombardi weiter, sei es noch ein weiter Weg, um sich über die Rechte der Person
zu verständigen.
„Die theologischen Unterschiede bleiben bestehen; die
konkrete Lage vieler christlicher Minderheiten in islamischen Ländern ist dramatisch.
Und doch, je öfter betont wird und sich die Überzeugung verbreitet, dass man einander
im Namen Gottes nicht hassen kann, sondern man miteinander reden muss, desto besser
ist es.“
Saudi-Arabien gilt derzeit als einer jener Staaten, in denen
die Religionsfreiheit besonders stark eingeschränkt ist. Der 84-jährige Herrscher
Abdullah betreibt seit einigen Jahren eine behutsame Öffnung des Landes zu mehr Toleranz.
(rv 14.06.2008 gs)