Die Bischöfe haben zu Verantwortungsbewußtsein aufgerufen und zur Verteidigung des
Gemeinwohls und des Friedens. Das geht aus einer Pressemitteilung vom Freitag hervor.
Auf dem Hintergrund der schweren innenpolitischen Krisen betonen die Bischöfe, dass
nur durch Dialog Lösungen gefunden werden könnten. Gespräche zwischen Regierung und
Opposition – bei denen u.a. die katholische Kirche als Beobachter vermittelte - waren
jüngst gescheitert. Bei den Gesprächen ging es um die neue Verfassung – ein Projekt,
das Präsident Evo Morales gegen die Opposition durchgesetzt hat – und um Autonomie-Bestrebungen
mehrerer reicher Provinzen. Die größte konservative Partei namens „Podemos“ hatte
an den Gesprächen von vornherein nicht teilgenommen. Am 10. August stellen sich der
Präsident und die Provinz-Gouverneure einer Volksabstimmung, die die politische Landkarte
Boliviens drastisch verändern könnte. Wenn Morales bei dem Referendum nicht genug
Zustimmung findet, ist mit Neuwahlen binnen sechs Monaten zu rechnen.