D. Caritas gegen Zwangsbesuche bei Problemfamilien
Mit Skepsis sieht der Deutsche Caritasverband (DCV) die Idee, Jugendämter dazu zu
verpflichten, bereits bei geringen Anlässen Hausbesuche bei Familien durchzuführen.
Ein entsprechender Vorschlag soll beim Kinderschutzgipfel am Donnerstag bei der Bundeskanzlerin
diskutiert werden. In erster Linie seien niedrigschwellige Angebote nötig, die sehr
früh in Kontakt mit den Familien kommen, die in ihrem Alltag mit einem Kind überfordert
sind, so Caritas-Direktor Peter Neher. Die Praxis zeige, dass eine gelingende Vernetzung
nachhaltiger zum Wohle der Kinder beitrage. So sei beispielsweise der Einsatz von
Familienhebammen und Familienpflegerinnen sehr gut geeignet, um von Anfang an Gefährdungspotentiale
zu minimieren und Alltagsprobleme zu meistern.