Österreich: Akademiker besorgt um demokratische Kultur
Der Katholische Akademikerverband (KAVÖ) hat harte Kritik an der derzeitigen politischen
Kultur in Österreich geübt. Der Wählerverdruss steige in einem Ausmaß, das nicht mehr
bagatellisiert werden könne, heißt es in einer am Dienstag veröffentlichten Stellungnahme
des KAVÖ-Präsidiums. Der Akademikerverband spricht sich deshalb für eine Debatte über
die Einführung eines Mehrheitswahlrechts und die Stärkung der direkten Demokratie
im politischen System Österreichs aus. Ein Großteil des Unmuts über die derzeitige
demokratische Praxis geht nach Meinung der Akademiker auf Glaubwürdigkeitsdefizite
und den „Eindruck einer Abgehobenheit der Politikerklasse“ zurück. Europaweit sinke
die Wahlbeteiligung sowie die Bereitschaft vieler Bürger, sich für das Gemeinwohl
zu engagieren, in gleichem Maß sinke das Vertrauen in die Politiker. Der Verband fordert
deshalb die Parteien auf, ihre inhaltlichen Grundsätze klarer herauszustellen und
dabei weniger auf Meinungsumfragen zu achten.