Bei einer Internationalen Islamischen Konferenz im saudi-arabischen Mekka haben gut
500 Delegierte über den Dialog der Religionen gesprochen. Am ersten Tag der Sitzungen
stellte der Gastgeber, der saudische König Abdullah, sein Projekt eines Dialogs zwischen
Islam, Christentum und Judentum vor. „Ihr versammelt euch, um der Welt zu sagen, dass
wir die Stimme der Gerechtigkeit und der menschlichen moralischen Werte sind, dass
wir für Zusammenleben und Dialog stehen“, sagte Abdullah vor den Delegierten. Unterschiede
zwischen den Menschen seien Teil ihrer Natur und als solche auch vom Koran anerkannt,
bekräftigte Abdul Aziz Ben Mohamed al-Cheik, Großmufti von Saudi-Arabien. Der frühere
iranische Präsident Ali Akbar Hashemi Rafsanjani regte einen Dialog zwischen Sunniten
und Schiiten an, bevor man einen Dialog mit anderen Religionen führe. An der Konferenz
nehmen Politiker und geistige Führer, Wissenschaftler und muslimische Gelehrte verschiedener
muslimischer Länder teil. Das Treffen in der heiligen Stadt Mekka soll der erste Schritt
auf dem Wege zum Dialog zwischen den Religionen sein, zu dem der saudi-arabische König
Ende März aufgerufen hat. Bevor eine Konferenz der Weltkonfessionen einberufen wird,
wollte er zunächst "die Meinung seiner Moslem-Brüder aus aller Welt hören". (misna
07.06.2008 gs)