Ordensfrauen gegen
Menschenhandel - in Rom ist gestern ein Kongress zur Bildung eines Netzwerks gegen
diese Form der Ausbeutung zu Ende gegangen. Ausgerichtet hat das Treffen die Internationale
Union der Generaloberinnen (UISG), und Ordensfrauen aus 30 verschiedenen Gemeinschaften,
die bereits gegen Menschenhandel aktiv sind, haben daran teilgenommen. Nur grenzüberschreitendes
Handeln kann das Phänomen eindämmen, erklärt die Don-Bosco-Schwester Bernadette Sangma
aus Indien, die den Kongress organisierte: „Wir stellen fest, dass wir in einer
strategischen Position sind. Denn wenn wir von Menschenhandel sprechen – betroffen
sind meist Frauen und Kinder, aber mittlerweile auch Männer – dann sind fast immer
drei Nationen involviert: die Heimatländer der Opfer, die Transitländer und die Zielländer.
Wenn wir uns umsehen, wird uns klar: als katholische Ordensfrauen sind wir in allen
drei Ländern präsent. Deshalb haben wir beschlossen, dieses Netzwerk zu gründen und
uns besser zu koordinieren, damit wir die Frauen aus dieser Sklaverei retten können,
aus dieser Lebenslage, die dem Menschen das Menschsein nimmt.“
Die Ordensfrauen
ziehen dabei an einem Strang mit der „Internationalen Organisation für Migration“
(IOM), einer weltweiten Hilfsorganisation, die den Kongress mit ausgerichtet hatte.
Für IOM-Sprecher Stefano Volpicelli steht fest, dass eine rigide Einwanderungspolitik
Menschenhandel fördert.
„Es ist ein Hund, der sich in den Schwanz beißt:
Wenn keine legale und sichere Möglichkeit besteht, von einem Land in ein anderes zu
gelangen, um auch nur Arbeit zu suchen, werden die Betroffenen alternative Lösungen
suchen und letztlich finden. Ein heikles Thema, denn hier sind verschiedene Interessen
zu wahren. In unseren Ländern muss Schutz und Sicherheit gewährleistet sein. Andererseits
geht es auch um die Würde und die Möglichkeit zur Befreiung und Entwicklung jener
Menschen, die aus rückständigeren Ländern als unsere kommen.“