2008-06-05 15:14:58

D: Enttäuscht vom Gipfel


Das bischöfliche Hilfswerk Misereor ist enttäuscht über den Welternährungsgipfel in Rom. Er habe gezeigt, dass die Staats- und Regierungschefs aus aller Welt „offenbar keine nachhaltige Lösung des weltweiten Hungerproblems haben“. Die derzeitige Nahrungsmittelkrise sei „Ausdruck einer jahrelang verfehlten Agrar- und Handelspolitik und war daher vorhersehbar", erklärt Martin Bröckelmann-Simon von Misereor. Anstatt jetzt nur auf akute Nothilfe und Produktionssteigerungen durch eine neue grüne Revolution zu setzen, wie auf der FAO-Konferenz beschlossen, müssten weitreichendere Strukturveränderungen in Gang gesetzt werden. Die einheimische Nahrungsmittelproduktion vieler Entwicklungsländer sei durch die Liberalisierung des Weltmarkts sowie durch Agrarexportsubventionen in Europa und den USA zerstört worden. "Damit sind etliche Entwicklungsländer abhängig von Nahrungsmittelimporten und den stark schwankenden Nahrungsmittelpreisen. Sie sind die Leidtragenden der hohen Lebensmittelpreise, während Exportunternehmen von Reis, Weizen und Mais von den gestiegenen Preisen profitieren", so der Misereor-Geschäftsführer. Hinzu komme die wachsende Flächenkonkurrenz zwischen der Nahrungsmittelproduktion und der Produktion von Agrarrohstoffen für den Export.

(pm 05.06.2008 sk)







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