Im dem Zweistromland schwindet nicht nur die christliche Minderheit wegen der Flucht
vor Verfolgung – die Zahl der Juden wurde noch viel stärker dezimiert. In der Hauptstadt
Bagdad kommt nicht einmal die für einen öffentlichen Gottesdienst erforderliche Zahl
von zehn Männern zusammen. Das berichtet die „New York Times“. Nach ihren Angaben
leben die wenigen Juden aufgrund der jahrzehntelangen Verfolgung in ständiger Furcht.
Sie wollen ihre Identität nicht aufgeben. Ihre Religionszugehörigkeit sei in ihren
Ausweisen vermerkt, die Iraker an jedem Kontrollpunkt vorzeigen müssen. Die Synagoge
Meir Tweig wurde 2003 geschlossen, als es für Juden zu gefährlich wurde, sich öffentlich
zu versammeln. Jetzt treffen sich die Juden, die meist der Mittelschicht angehören,
in Privathäusern zum Gebet.