2008-06-03 13:51:55

Ägypten: Spannungen zwischen Muslimen und Christen


Nach dem Mord an vier koptischen Christen in Kairo am vergangenen Mittwoch haben sich die Spannungen zwischen Muslimen und Christen in Ägypten verschärft. Nach Angaben der „Gesellschaft für bedrohte Völker“ (GfbV) haben bewaffnete Islamisten am Samstag ein koptisches Kloster in der Provinz Minya angegriffen. Drei Mönche wurden verschleppt, misshandelt und zum Teil schwer verletzt, bevor sie befreit werden konnten. Einen anschließenden friedlichen Protestmarsch von rund 300 Kopten habe die Polizei unter Einsatz von Schusswaffen aufgelöst. Dabei sollen ein Muslim getötet und vier Christen verletzt worden sein. Acht Kopten seien festgenommen worden, unter ihnen auch der koptische Bauunternehmer, der mit der Restaurierung des Klosters Abu Fana beauftragt wurde. Die Muslime wollen die Instandsetzung des Klosters und die Wiedererrichtung der Klostermauer verhindern.
Bereits am Mittwoch waren in dem Stadtviertel Zeitouna im Nordosten von Kairo der 60-jährige Juwelier Makram Galil und drei seiner Angestellten erschossen worden. Die beiden Täter flüchteten nach der Tat auf einem Motorrad. Ersten Ermittlungen zufolge wurde nichts gestohlen. Der Stadtteil ist bekannt für seinen hohen christlichen Bevölkerungsanteil.
Christen stellen rund zehn Prozent der etwa 70 Millionen ägyptischen Staatsbürger. Die Mehrheit der Christen gehört der koptisch-orthodoxen Kirche an.

(kathpress 03.06.2008 mc)








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