2008-06-02 14:57:02

Italien: Schwestern gegen Menschenhandel


Ordensfrauen aus allen Kontinenten gründen ein Netzwerk gegen Menschenhandel. Mit diesem Ziel sind 50 Schwestern aus 31 Kongregationen zur Versammlung der „Internationalen Union der Generaloberinnen“ (UISG) in Rom eingetroffen.

Schätzungen zufolge werden jedes Jahr zwischen 600.000 und 800.000 Personen Opfer des Menschenhandels. Der geschätzte Profit beläuft sich auf drei Milliarden Dollar. „Menschenhandel hängt eng mit globalen Fragen wie politischen Beziehungen und einer ungerechten, ausbeuterischen Wirtschaftspolitik zusammen, die sich an der wachsenden Verarmung ganzer Bevölkerungen bereichert“, sagte die Präsidentin der Union der Generaloberinnen, Louise Madore, zum Auftakt der Sitzung an diesem Montag. Drei Hauptursachen für die wachsende Bedrohung von Frauen und Kindern durch den Menschenhandel nannte Madore: die „Verweiblichung“ der Armut, die Kommerzialisierung der Sexualität sowie tief sitzende kulturelle Praktiken, die Frauen und Kinder diskriminieren. Gegen Menschenhandel zu arbeiten, sei deshalb keine Option, sondern eine Notwendigkeit, „wenn wir auf strategische Weise an der Seite der Schwächsten stehen wollen“, so Schwester Louise Madore.
Mehrere weibliche Ordensgemeinschaften hatten bereits 2004 Projekte gegen Menschenhandel gestartet, etwa zur Rehabilitation oder sozialen Wiedereingliederung der Opfer. Rund 4.000 Ordensfrauen sind bisher in den Genuss von Spezialkursen gekommen, die auf den Einsatz gegen Menschenhandel vorbereiten. Diese Seminare der UISG werden von der Botschaft der Vereinigten Staaten beim Heiligen Stuhl unterstützt. Die amerikanische Vatikan-Botschafterin Mary Ann Glendon wird bei der Versammlung der UISG eine Zwischenbilanz ziehen.
Die „Internationalen Union der Generaloberinnen“ ist eine Vereinigung, der die Oberinnen von 1.900 Kongregationen auf der ganzen Welt angehören. Sie vertritt die mehr als 800.000 Ordensfrauen weltweit.
(ansa 02.06.2008 gs)








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