Zum Schutz des menschlichen Lebens in all seinen Phasen hat der steirische Diözesanbischof
Egon Kapellari in einem Hirtenbrief zum „Tag des Lebens“ am 1. Juni aufgerufen. Die
Christen seien „Freunde des Lebens“. Für den Schutz des Lebens müssten auch Allianzen
mit Menschen und Institutionen gesucht werden, die nicht der Kirche angehören. Scharf
kritisierte der Grazer Bischof auch die Embryonenforschung, die Embryonen herstelle,
um sie zu zerstören oder die gar menschliche und tierische Organismen kreuze. All
dies sei eine „Gestalt von Egoismus im Dienst eines technischen Fortschritts, der
zugleich ein schwerwiegender antihumaner Frevel ist“. Diese Grenzüberschreitung werde
nicht nur von bewussten Christen, sondern auch von vielen nicht religiösen Humanisten
bekämpft. Der oft gehörte Hinweis auf die Natur, die einerseits mit ungeheurer Dynamik
Leben hervorbringt und andererseits gleichgültig Leben zerstört, berechtige den Menschen
nicht, die moralisch blinde Natur nachzuahmen. Kapellari: „Wir sind ja als Menschen
einerseits Teil der Natur, stehen ihr aber andererseits mit dem Auftrag zur Verantwortung
gerade auch für schwaches Leben gegenüber“.