Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx hat scharfe Kritik an Korruption und Bespitzelung
in „hohen Etagen“ geübt. Bei einem Gottesdienst zum 850-jährigen Stadtjubiläum Münchens
sagte Marx, es sei für ihn immer wieder „verstörend“, dass selbst in hohen Etagen
der Wirtschaft, gelegentlich auch der Politik, bei Gewerkschaften, mitunter auch in
der Kirche selbst, die im Menschsein begründeten Grundgebote nicht gesehen würden.
Korruption und Bespitzelung schienen manchmal zum Alltag zu gehören, und das bei den
Verantwortlichen „ohne Gewissensbisse“. Respekt vor anderen Menschen, Ehrlichkeit
und Wahrhaftigkeit, wie sie die Zehn Gebote proklamierten, seien "keine Spur überholt",
mahnte der katholische Sozialbischof. Erzbischof Marx feierte am Sonntag mit mehreren
tausend Bürgerinnen und Bürgern der Landeshauptstadt ein Pontifikalamt zum Stadtjubiläum
Münchens. Und zwar in der ältesten Stadtpfarrkirche Münchens St. Peter, die schon
vor der Stadtgründung Pfarrkirche war. (pm 01.06,2008 mc)