2008-05-31 12:00:17

Irland: Streubomben sind unfaire Waffen


RealAudioMP3 Unter dem Applaus der Delegierten aus 111 Ländern hat am Freitag in Dublin eine internationale Konferenz formell den Verzicht auf Streubomben beschlossen. Das bereits am Mittwoch vereinbarte Abkommen wurde nun im Croke-Park-Stadion der irischen Hauptstadt bei einer Vollversammlung der Konferenzteilnehmer angenommen. Auch der Heilige Stuhl freut sich über das positive Resultat. Der Vatikanvertreter am Sitz der Vereinten Nationen in Genf, Erzbischof Silvano Tomasi, sagte dazu:

„Der Grund, weshalb der Heilige Stuhl sich immer wieder für dieses Thema interessiert hat, ist, dass Streubomben ungeheuerliche Waffe sind, die sehr viel Leid zufügen, vor allem der zivilen Bevölkerung. Es ist nicht fair, dass unschuldige Menschen einen so hohen Preis bezahlen müssen. Der Heilige Stuhl fördert seit jeher die Unterzeichnung eines Abkommens, wie wir es nun in Dublin erreicht haben. Wir müssen aber noch mehr daran arbeiten, damit weitere positive Resultate in diese Richtung erzielt werden können.“

Der Vertragstext soll Anfang Dezember in Oslo unterzeichnet und anschließend in den Unterzeichnerstaaten ratifiziert werden. Mit den USA, Russland, China, Indien, Pakistan und Israel blieben allerdings die wichtigsten Herstellerländer von Streumunition der Konferenz fern. Tomasi:

„Da es nun doch noch ein internationales Abkommen gibt, ist es auch einfacher, Druck auf die Staaten auszuüben, die dem Abkommen nicht beigetreten sind. Unser Ziel ist aber nicht einfach, ein schriftliches Abkommen zu erreichen, sondern es geht um ein konkretes Verbot von Streubomben, damit keine weiteren unnötigen Massaker durch diese Bomben verursacht werden.“

Kirchen in der ganzen Welt fühlen sich sehr ermutigt von dem neuen Abkommen. Das betonte der Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK), Samuel Kobia, in einer Stellungnahme.
Eine Streubombe verteilt große Mengen kleiner Sprengkörper über weite Flächen. Bis zu 40 Prozent der kleinen Bomben explodieren nicht beim Aufschlag, sondern bleiben als Blindgänger liegen und stellen über Jahre eine Gefährdung für die betroffene Zivilbevölkerung dar. Teilweise sehen die Sprengkörper aus wie Getränkebüchsen oder Spielzeuge und sind deshalb für Kinder besonders gefährlich.

(afp/rv/kipa 31.05.2008 mg)








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